Mit dem Regen steigt das Tempo
Wenn der Dritte in der Tabelle zu Hause gegen den Spitzenreiter spielt und beide noch ungeschlagen sind, darf man als Fußballfan mit Recht von einem Spitzenspiel reden und voller Freude dorthin pilgern. Das wiederum taten am Sonntagnachmittag auch rund 200 Sportfreunde.
Leider wurden die Erwartungen an ein Topspiel in der ersten Hälfte nicht erfüllt. Ein wenig mochte auch der Boden daran schuld sein, denn drei Spiele – zuvor waren die zweiten und dritten Garnituren im Einsatz – nacheinander an einem Herbsttag setzen selbst dem besten Rasen zu. Das spielerische Engagement beider Mannschaften hielt sich sehr im Rahmen. Es schien so, als habe der eine Angst vor dem anderen und keiner wollte in Rückstand geraten. Das Spielfeld erstreckte sich mehr oder weniger von Strafraum zu Strafraum, und lediglich Mario Herres auf Wasserliescher Seite und Sebastian Lang vom SV Tawern versuchten durch ihre technische Beschlagenheit etwas Linie ins Spiel zu bringen.
Spiel plätschert vor sich hin
Ansonsten gab es hüben und drüben ein paar Ecken und Fernschüsse, die aber allesamt die beiden Torhüter vor keine Probleme stellten. So plätscherte das Spiel vor sich hin, und die einhellige Meinung so gut wie aller Zuschauer zur Pause war: „Das war ja gar nichts.“
Die zweite Halbzeit wurde besser – vielleicht auch deshalb, weil nun auch der Regen stärker mitplätscherte und die Spieler bei diesem Wetter das überschaubare Tempo der ersten Halbzeit verschärften. Anfangs boten die Tawerner das bessere technische Spiel ohne wirklich feldüberlegen zu sein.
In der 69. Minute zeigte Schiedsrichter Franz Kaes für die Gäste auf den Elfmeterpunkt, weil der Wasserliescher Kapitän Julian Schaak gefoult haben sollte. Für so manchen Fan sah es so aus, als sei der Tawerner Stürmer auf dem seifigen Boden nur gemeinsam mit Schaak gerutscht. Diese Chance ließ sich Sebastian Lang nicht entgehen und schoss zum 0:1 ein.
Hektik nimmt zu
Jetzt wurde es etwas hektischer, weil die Hausherren auf den Ausgleich drängten und die Gäste diesen verständlicherweise verhindern wollten. Fouls und Wortgefechte wurden häufiger, und damit erhöhte sich die Anzahl der Gelben Karten auf sechs; gerecht verteilt drei auf jede Mannschaft. In der 78. Minute fiel der verdiente Ausgleich, als sich rechts der wendige Arsalan Raminforouz im Strafraum durchsetzte und aus spitzem Winkel aufs Tor schoss. Tawerns Torwart Patrick Pütz konnte auf dem nassen Boden den Ball nicht festhalten und klatsche ihn direkt vor die Füße von Tobias Dres, der wiederum nur noch einzuschieben brauchte. Jetzt kämpften beide Mannschaft mit offenem Visier, und es gab noch einige Chancen. Dabei schaffte es Tawerns Johannes Weber, den Ball völlig freistehend vor dem Tor über die Latte zu schießen.
Unterm Strich waren beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden. Der Trainer des SV Wasserliesch/Oberbillig, Carlo Lambert, sagte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir wussten, dass Tawern stark ist, aber wir haben gut dagegengehalten. Tawerns Coach Christian Gales meinte: „Es war für uns als technisch gute Mannschaft schwierig, auf diesem Boden zu spielen, aber wir sind mit diesem Punkt zufrieden.“
SV Wasserliesch/O. – SV Tawern 1:1
Wasserliesch: Lutz Müller, Arsalan Raminforouz, Julian Schaack, Dominic Mainzer, Christian Albrecht, Mario Herres (74. Marvin Mayer), Julius Jost, Philip Seer (86. Steve Fontaine), Jan Baudner, Daniel Bobinets, Tobias Dres
Tawern: Patrick Pütz, Fabian Weber, Tobias Weber, Benjamin Klein, Nils Noner (88. Fabian Densborn), Pascal Kirch, Sebastian Lang, Philipp Rehle, Carsten Vogel, Nico Kirch (79. Daniel Bialas), Johannes Weber
Tore: 0:1 Sebastian Lang (70. Foulelfmeter), 1:1 Tobias Dres (78.).