Der Ärger ist noch (lange) nicht verraucht
Das Thema schien in der Öffentlichkeit schon durch, bei der Arbeitstagung des Fußballkreises Trier-Saarburg am vergangenen Donnerstag kam es dann aber doch nochmal auf den Tisch: Vereinsvertreter fühlen sich weiter benachteiligt gegenüber Clubs im Kreis Westerwald/Sieg, in dem es jahrelang nur Pro-Forma-Schiedsrichter gab, die das Soll ihres Vereins mithalfen zu erfüllen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden (TV und FuPa berichteten mehrfach) . Der Unmut wurde bei der Versammlung im Korlinger Gasthaus Benzmüller deutlich. „Wir hier in Trier-Saarburg haben brav unsere Strafen gezahlt, wenn wir zu wenig Schiedsrichter hatten und woanders reichte es, wenn es sie auf dem Papier gab. Da sollen Schiris im benachbarten Hessen oder Altherrenspiele gepfiffen haben und Anwesenheitslisten von Belehrungen verschwunden sein. Und dann wird der Schiri-Obmann dort noch mit der DFB-Verdienstnadel ausgezeichnet. Das ist und bleibt lächerlich“, entrüstete sich Oliver Lauer, Vorsitzender des FSV Osburg. Auch den Deutschen Fußball-Bund schloss er in die Kritik ein: Sein Schreiben dorthin sei mit dem Verweis, dafür nicht zuständig zu sein, abgewiesen worden. „Wer kontrolliert denn unseren Fußballverband bei so etwas eigentlich?“
Ein anderer Vereinsvertreter blies ins gleiche Horn: „Dem Verband sind jahrelang erhebliche Strafzahlungen durch die Vereine entgangen. Dann wird das mit einem vergleichsweise geringen Betrag geahndet. Das ärgert mich maßlos.“ Das Verfahren wurde im Juli gegen eine Zahlung von 500 Euro eingestellt. Unter anderem führte das Verbandsgericht aus, dass es zu aufwändig und wohl auch nicht zielführend gewesen wäre, die 73 Unparteiischen einzeln zu befragen, ob sie denn einsatzbereit gewesen wären. „Eklatante Missstände“ sah auch Bernhard Disch, Fußballabteilungsleiter des SV Trier-Olewig, und sieht sein Vertrauen in den Fußballverband gestört. Zudem stellte er die Frage in den Raum „Wie hätten sie wohl in Koblenz reagiert, wenn das hier bei uns passiert wäre…?“ Osburgs Vorsitzender Lauer schlug vor, beim Kreistag am 22. Juni, in Zerf darüber abzustimmen, Präsident Desch beim Verbandstag ein Jahr später aus Trier-Saarburger Sicht keine Entlastung zu erteilen.
Mindesteinsätze: Verbandstag muss endgültig entscheiden
Immerhin: Inzwischen gibt es im Verband Richtwerte, die beinhalten, wie oft ein Schiedsrichter mindestens pfeifen soll – nämlich zwölfmal pro Saison. Kreis-Schiedsrichterobmann Arndt Collmann präsentierte und erläuterte das von der Schiri-Kommission ausgearbeitete Modell. Vor dem 2019er Verbandstag und einem Votum der Vereine kann es aber keine Sanktionen geben, wenn das Dutzend unterschritten wird.
Der Spielbetrieb in den Kreisligen A bis D laufe bisher insgesamt in geordneten Bahnen, berichteten die Mitglieder des Kreisvorstands. Anlass zu Kritik gab es trotzdem. Nicht erst seit dem (personell bedingten) Rückzug der SG Saartal Schoden III aus der Kreisliga C Saar hat Kreissachbearbeiter Bernd Hurth ein immer geringer werdendes Interesse von Vereinen festgemacht, in der C-Klasse zu spielen: „Einige wollten schon im Sommer freiwillig runter. Das konnten wir aber nicht zulassen, weil es sonst in einzelnen Staffeln zu wenige Teams gewesen wären.“ Falls sich der Trend so fortsetzt, müsse man sogar über den Wegfall einer der drei C-Staffeln nachdenken, ließ Hurth durchblicken. In der untersten Kreisliga sehen einige Fußballer den Aufwand und den Druck geringer, als eine Etage höher. Festhalten will Hurth aber auch bei eventuell freien Plätzen weiter an der Maxime „Der Letzte aus der C-Liga steigt in jedem Fall ab.“
Das Fehlverhalten von Zuschauern monierte Spruchkammer-Vorsitzender Josef Maximini: „Einmal flog eine 1,5-Liter-Flasche nach einem Schiedsrichter. Ein anderes Mal ließ sich jemand zu einer obszönen Geste hinreißen.“ Die Strafen mit insgesamt über 200 Euro waren drakonisch. „Der Spruch `Wir können nichts für unsere Zuschauer` zieht nicht“, stellte Maximini klar. Vielmehr seien die Clubs für die Undiszipliniertheiten ihrer Fans haftbar zu machen.
Verwundert zeigte sich Kreisvorsitzender Hans-Peter Dellwing: „In der offiziellen Statistik geben Vereine nicht immer die tatsächliche Anzahl ihrer Mitglieder an. In einem Fall sind angeblich nur acht Leute im Verein – bei drei Seniorenmannschaften.“ Dellwing bat die rund 80 Anwesenden, die Angaben auf Vordermann zu bringen, schließlich erhalte der Fußballverband vom Sportbund ja auch pro angegebenes Mitglied eine Umlage.
Oldie-Fußball im Kommen
Sehr um die Aktivierung der älteren Semester ist Wilbert Stoll bemüht. Der Beauftragte für den Ü-Fußball hat für die Ü35- bis zu den Ü50-Mannschaften verschiedene Turniere angeleiert. Die Winterserie erreicht ihre Höhepunkte am Sonntag, 21. Januar mit den Ü40-Hallenkreismeisterschaften. Am 26. Januar geht der Ü50-Hochwald-Cup über die Bühne. Einen Tag später kommt es zur Ü35-Vorrunde und wiederum einen Tag danach hier zur Finalserie. Alle Wettkämpfe der Oldies werden in der Osburger Hochwaldhalle ausgetragen (genaue Turnierdaten folgen). Auf dem Feld findet das Ü35-Kreispokalendspiel am Samstag, 19. Mai, auf dem neuen Rasenplatz in Temmels statt. Am gleichen Tag wird hier auch das Kreispokalfinale der Senioren ausgetragen. Ab der Saison 2018/19 kommt es im Pokal zu einer Trennung: Die A- und B-, sowie die C- und D-Ligen spielen separat einen Wettbewerb aus (TV berichtete vorab). „Das erhöht die Spannung, sorgt für ein kompakteres Teilnehmerfeld und verringert die Anzahl der Spiele“, führte Hans-Peter Dellwing aus. Zudem kommt der Kreis so an mehr Gelder aus dem Pokaltopf des Verbands. Gab es bislang 1000 Euro für den Sieger und 500 Euro für den Zweiten, bleibt die Summe für den A-/B-Bereich. Hinzu fließen aber noch 500 und 250 Euro für die ersten Beiden aus der Konkurrenz der C- und D-Ligen.
Aktuell sind noch acht Teams im Wettbewerb. Sie bestreiten am Mittwoch, 21. März, das Viertelfinale: DJK Pluwig-Gusterath – SG Ehrang, SV Tawern – SG Langsur, SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig – SV Sirzenich und SV Föhren gegen den FSV Trier-Tarforst II. Über den Kreispokal können sich Mannschaften für den Rheinlandpokal qualifizieren. Hier sorgten im laufenden Wettbewerb B-Ligist SV Tawern (erhielt für das Erreichen der zweiten Runde 500 Euro) und besonders der erst im Viertelfinale ausgeschiedene A-Ligist SV Sirzenich (2500 Euro) für Furore.
Termine für Pokale und Futsalchampionat
Traditionell gehen im Sommer auch die Pokalspiele in der Stadt Trier und den Verbandsgemeinden (VG) über die Bühne. So ist die DJK St. Matthias Trier Ausrichter des Turniers um den OB-Pokal (21./22. Juli). Ende Februar/Anfang März finden die Qualifikationsspiele hierzu statt. In der VG Konz ist der SV Temmels am gleichen Wochenende Ausrichter der entsprechenden Duelle. Dann geht es auch in Trassem (VG Saarburg) und Mandern (VG Kell) um den Prestigesieg. Sonntag, 22. Juli, wird in Trier-Land (SG Butzweiler) und der VG Ruwer (Schöndorf) gespielt. Bereits am 7./8. Juli lädt die TuS Mosella Schweich zum Turnier an der Römischen Weinstraße ein. Noch offen ist der Termin in der VG Hermeskeil. Hier tritt der Hermeskeiler SV als Gastgeber auf.
Was die aktuelle Saison angeht, stehen die Herbstmeister fest: Der TuS Schillingen mit seiner ersten Mannschaft in der A-Klasse und mit seiner zweiten Garnitur in der D-Klasse Mosel/Hochwald. Die SG Pellingen in der B-Klasse Mosel/Hochwald und der SV Tawern im Trier/Saar-Pendant. C-Liga: SG Longuich (Mosel/Hochwald), SV Ayl (Saar) und SG Fidei (Trier/Eifel) sowie SV Viktoria Wasserliesch/Oberbillig (D-Saar) und die SG Langsur II (D-Trier/Eifel). Diese Teams haben sich für die Futsal-Hallenkreismeisterschaft am Sonntag, 28. Januar in Osburg qualifiziert.